Ernährung und Psyche
„Was der Mensch isst – das ist er“
An dem Sprichwort ist wirklich was dran.
Forschungen haben bewiesen, dass eine „mediterrane“ Ernährung die Kommunikation zwischen unseren Nervenzellen verbessert, also auch unsere kognitiven Fähigkeiten, was das Denken und das Gedächtnis betrifft.
Gesunde und ausgewogene Ernährung beeinflusst Ihre Psyche und Ihr Wolhbefinden
Gut sind fetter Fisch wie Lachs, Thunfisch, Sardinen und Meeresfrüchte sowie Raps- und Olivenöl. Dazu Nüsse und Hülsenfrüchte wie zum Beispiel Bohnen, Linsen, Erbsen und Sojasprossen. Vollkornprodukte natürlich auch, besonders Roggenbrot und Obst plus sogenanntes antioxidanzienreiches Gemüse wie beispielsweise Tomaten, Paprika und Auberginen.
Antioxidantien sind chemische Verbindungen und finden sich auch in Lebensmitteln. Sie sind unsere wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen „freie Radikale“. So nennt man hochreaktive Sauerstoffverbindungen, die durch Einflüsse wie UV-Strahlung, Abgase, Medikamente und Umweltgifte entstehen. Zu viel davon erzeugt Zellschäden, beschleunigt unseren Alterungsprozess und wird für eine ganze Reihe von Krankheiten verantwortlich gemacht. Antioxidantien schützen uns vor diesen innerkörperlichen Schädigungen.
Auf unserem Speiseplan sollte außerdem wenig Zucker, wenig Fleisch und wenig Fertignahrung, Weißmehlprodukte oder Fastfood stehen. Klar ist auch, dass der Konsum von Alkohol (Drogen) und Nikotin auf Dauer schädlich ist, weil das ja auch Nervengifte sind.
Oft weiß man selbst schon, was nicht wirklich gesund sein kann
Schlechte Ernährung läßt unser Gehirn regelrecht schrumpfen und kann Entzündungsprozesse fördern, die wiederum zu Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen führen können.
Dabei ist es interessant, dass unser Gehirn zu 60 Prozent aus Fett besteht. Die Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) sorgt zum Beispiel für die gute Ummantelung der Nervenzellen – als bildhaften Vergleich können Sie sich die äußere Isolierschicht bei Stromkabeln vorstellen – und ist am Wachstum der Gehirnzellen beteiligt. Also auch an unserer mentalen Gesundheit. Die Nerven sind also geschützt und liegen nicht „blank“.
Fastfood-Konsum verringert dagegen innerhalb kürzester Zeit unsere Artenvielfalt im Darm. Viele nützliche Darmbakterien verschwinden und es kann zu Entzündungen im Magen-Darm-Trakt kommen. Unser Immunsystem wird anfällig. Wir fühlen uns krank, schlapp, müde und möglicherweise sogar deprimiert. Weil unser „Darmgehirn“ in ständiger Verbindung zu unserem „Kopfgehirn“ steht, weisen Forscher auch deshalb auf eine Korrelation zu Übergewicht, Depressionen, Diabetes und Alzheimerdemenz hin.
Die gute Nachricht:
Durch eine Ernährungsumstellung – am besten in Kombination mit regelmäßiger Bewegung – kann sich unser Mikrobiom wieder regenerieren. Auch hin und wieder fasten bzw sehr wenig essen tut dem Körper gut, denn er baut dabei alten „Zellschrott“ ab.
Jeder Mensch kann sich für eine gesunde Ernährung entscheiden und hat es selbst in der Hand, für eine gute Basis und ein gesundes Leben zu sorgen. Natürlich kann eine gute Ernährung nicht alle Krankheitsbilder heilen, aber es schadet auch nicht – im Gegenteil. Man sollte aber immer die Freude als Maßstab nehmen. Diäten oder zwanghafte Disziplin, die keinen Spaß machen, sind eher kontraproduktiv.
Machen Sie soviel Sie können
… und schaffen und verzeihen Sie es sich sofort, wenn mal ein Vorhaben nicht klappt. Druck und Stress hat jeder schon genug. Den sollten wir uns nicht noch zusätzlich machen. Ich halte es da gerne mit Steve de Shazar, einem amerikanischen Familientherapeuten:
„Finde heraus, was gut funktioniert und tu mehr davon! Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht funktioniert, höre auf damit und versuche etwas anderes!“
Guten Appetit wünsche ich
und genießen Sie Ihr Essen!
Ihre Barbara Elisabeth Meisner
Stand 2017
(Quelle: Geist&Gehirn 01_2017 / Spektrum der Wissenschaft)